So schlafen Sie wieder richtig gut

Sie haben sieben bis acht Stunden geschlafen und wachen morgens trotzdem gerädert auf? Dann sollten Sie den Ursachen auf den Grund gehen. Schlechter Schlaf ist oft selbst verschuldet. Das sind die drei Schlafkiller.


Schlafkiller Nr. 1: Der Schlummertrunk. Mehr als zwei Gläser an alkoholischen Getränken kappen die Tiefschlafphasen, die für Regeneration und Langzeitgedächtnis entscheidend sind. Alkohol beruhigt bestimmte Gehirnregionen und fördert damit zunächst Entspannung und Schlafneigung. Doch danach regten seine Abbauprodukte er den Stressnerv Sympathicus an...

Schlafkiller Nr. 2: Starkes Schnarchen  (jeder 2. Mann über 40 , ab 60 auch jede 2. Frau) und Atemstillstände – beides meistens komplett unbemerkt. Schuld ist die Zungengrundmuskulatur. Wenn Sie jemals beim Metzger eine Rinderzunge gesehen haben, wissen Sie wie groß er ist. Mit dem Älterwerden erschlafft dieser Muskel und rutscht in Seiten- oder Rückenlage nach hinten. Damit liegt er mehr oderweniger dicht an der Rachenrückseite an und – das ist das entscheidende Übel,  behindert den Luftstrom durch die Nase in die Luftröhre. Die eingesogene Atemluft bringt die ganze Partie zum Vibrieren, das typische Schnarchgeräusch entsteht. Die Folge : eine verringerte Sauerstoffversorgung  des ganzen Körpers und des Gehirns. Dieses versucht  nun die ganze Nacht,  den Schläfer zu wecken, damit er wieder ordentlich durchatmet. Tiefschlaf? Fehlanzeige. nWas also tun: Das Einfachste zuerst: Einen Tennisball in eine Stofftasche (Klettband) auf dem Rücken des Schlafanzugoberteils befestigen. Verhindert  die Rückenlage. Zweite Möglichkeit: Eine Schnarcherschiene vom Schlafmediziner oder HNO-Arzt anfertigen lassen. Sie holt den Unterkiefer nach vorne und schafft damit Platz im Rachenraum.

Wenn das alles nichts nützt: Keine Angst vor dem Schlaflabor! Das Schlimmste was dort passiert: Eine nette Schwester sagt Ihnen gute Nacht! Es tut nichts weh , alles wird nur angeklebt oder umgeschnallt. Den Schlaf beeinträchtigende  Gesundheitsstörungen wie Herzprobleme, Depressionen, Restles-Legs-Syndrom oder hormonelle Störungen können erkannt und behandelt werden. Sollte es tatsächlich nur das starke Schnarchen oder gar die Atemstillstände sein, dann hilft die „Nasale Überdruckbeatmung“. Die Geräte sind transportabel und leiste. Die Benutzer schwärmen: Es gibt ein Leben vor dem Tod! Ich hatte das vergessen. Jetzt bin ich wieder ich!“

Schlafkiller Nr. 3: Lebensstil. Unregelmäßige Bettzeiten, zu spät zu viel Kaffee, im Zimmer zu warm, zu kalt, zu lau. Die Matratze zu weich oder zu hart. Wer  sich vor dem Einschlafen  schnell noch mal alle Weltkatastrophen ansieht, verarbeitet und speichert sie besonders gut. Das kann für schlaffördernde Gefühle von Sicherheit und Geborgenheit nicht förderlich sein! Einfache Tipps, konsequent umgesetzt können oft Wunder wirken: Abend-Rituale  und Regelmäßigkeit, Ruhe (Ohrstöpsel), Dunkelheit (Schlafbrille) und die richtige Matratze, die richtigen Schlaftextilien aus Naturfasern, TV, Computer und Handy mindestens 30 min vorher aus.

Was sie tun können, um bei Sorgen und Stress besser abzuschalten,  haben Sie ja vielleicht schon in meinem letzten Beitrag an dieser Stelle gelesen. Jeder kann besser schlafen lernen, also geben Sie nicht auf!

Dieser Artikel wurde veröffentlich im Handelsblatt Online Expertenrat am 07.07.2017.

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